Häusliche Gewalt und die Folgen für Kinder und Jugendliche

Kinder müssen bei häuslicher Gewalt geschützt werden, da sie nicht nur Zeugen der Gewalt sind, sondern auch selbst von den Auswirkungen betroffen sind. Häusliche Gewalt kann schwerwiegende und langfristige Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben. Das betrifft sowohl ihre körperliche als auch ihre seelische Gesundheit.

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Nahezu alle Kinder und Jugendlichen, mit denen jemals im Rahmen von Forschung über miterlebte häusliche Gewalt gesprochen wurde, beschreiben diese Erfahrungen als belastend und ängstigend. […] Etwa 30 – 40 % betroffener Kinder reagieren mit klinisch relevanten psychischen Problemen oder Auffälligkeiten. Ungefähr 20 – 25 % der Kinder entwickeln eine posttraumatische Belastungsstörung.

Heinz Kindler in „Kinder und Jugendliche im Kontext
häuslicher Gewalt – Risiken und Folgen, 2022″

Einige der möglichen Folgen von häuslicher Gewalt für Kinder und Jugendliche sind:

1. Psychische Probleme: Kinder, die häusliche Gewalt erleben, können an Angststörungen, Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen psychischen Problemen leiden.

2. Verhaltensprobleme: Kinder können aggressive oder zurückgezogene Verhaltensweisen zeigen, Schwierigkeiten in der Schule haben, sich antisozial verhalten oder selbst destruktive Verhaltensweisen entwickeln. Sie weniger Ideen, wie Konflikte ohne Zwang und Gewalt gelöst werden können.

3. Soziale Probleme: Kinder können Schwierigkeiten haben, enge Beziehungen aufzubauen, Freundschaften zu pflegen oder Vertrauen zu anderen Menschen zu entwickeln. Gewaltmuster können auch in eigenen romantischen Beziehungen fortgeführt werden. (Teen-Dating-Violence)

4. Körperliche Gesundheit: Häusliche Gewalt kann auch zu körperlichen Gesundheitsproblemen bei Kindern führen, wie zum Beispiel Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Essstörungen.

5. Entwicklungsverzögerungen: Die Entwicklung von Kindern kann durch häusliche Gewalt beeinträchtigt werden, was zu Verzögerungen in verschiedenen Bereichen wie Sprache, Motorik und kognitiven Fähigkeiten führen kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Folgen nicht in jedem Fall auftreten. Allerdings erhöht sich die Wahrscheinlichkeit dafür, wenn Kinder über längere Zeit hinweg häusliche Gewalt erleben. Auch bereits Säuglinge und Kleinkinder reagieren mehrheitlich mit erhöhter Unruhe, Irritierbarkeit und Trennungsängsten. Daher ist es von größter Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche, die in solchen Situationen leben, angemessene Unterstützung und Hilfe erhalten.

Unterstützung für Betroffene

Betroffene haben verschiedene Möglichkeiten, um Schutz zu suchen. Gewaltbetroffene können sich an Frauenhäuser, Beratungsstellen oder andere Hilfseinrichtungen wenden, um Schutz und Unterstützung zu erhalten. Für Kinder und Jugendliche gibt es ebenfalls Anlaufstellen, die ihnen Schutz und Unterstützung bieten. Schulen, Jugendzentren, Beratungsstellen oder auch das Jugendamt können erste Anlaufstellen sein, um Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche wissen, dass sie nicht schuld an der Gewalt sind und dass es Unterstützung für sie gibt.

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