Leitbild
Die LAG Gewaltfreies Zuhause Sachsen e.V. hat gemeinsam mit ihren Mitgliedern ein Leitbild erarbeitet. Dieses Dokument dient als Orientierung und Grundlage für unser gemeinsames Handeln. In dem Leitbild sind die Vision und die Werte des Vereins definiert. Diese sind nun auch für Interessierte und Netzwerkpartner*innen transparent. Wir freuen uns darauf, mit unserem neuen Leitbild weiterhin aktiv für ein gewaltfreies Zuhause einzutreten!
Was wir tun
Die Mitglieder im Verein sind alle ausgebildete Fachkräfte für den Gewaltschutz. In den Schutzhäusern und Beratungsstellen gegen Häusliche Gewalt und Stalking stehen sie den mehrheitlich gewaltbetroffenen Frauen und Kindern, aber auch allen anderen Gewaltbetroffenen zur Seite. Die ausführlichen Beratungs- und Betreuungsangebote finden Sie unter Mitgliedsvereine.
Der Verein bündelt die Fachkompetenz aller Mitglieder. Gemeinsam arbeiten die Mitglieder an der Verbesserung des Hilfenetzes und den Arbeitsbedingungen im Feld. Ziel ist es, die Versorgung von Gewaltbetroffenen in Sachsen auszubauen und zu erweitern. In diversen Arbeitsgruppen werden spezifische Bedarfe besprochen und gebündelt. Probleme, Herausforderungen und mögliche Lösungen werden an die Stakeholder und das Ministerium für Gleichstellung weitergeleitet. Das Team der Fachstelle unterstützt die Mitglieder dabei.
Vorstand Mitglieder Gremien Mitgliedsportal MitmachenWas wir fordern
- die Istanbul-Konvention in Sachsen vollständig und vorbehaltlos umzusetzen. Deutschland hat sich 2018 dazu verpflichtet, geschlechtsspezifische Gewalt zu verhüten, zu verfolgen und zu bekämpfen.
- Artikel 31 der Istanbul Konvention vollständig umzusetzen. Gewaltschutz muss vor dem Umgangsrecht gelten – siehe Themen Umgangsrecht.
- die Notwendigkeit einer Einzelfall unabhängigen Frauenhausfinanzierung anzuerkennen, damit jede gewaltbetroffene Person und deren Kinder Schutz finden kann.
- bezahlbaren Wohnraum für Gewaltbetroffene und ihre Kinder (Prävention & Schutz), damit ein selbstbestimmtes Leben möglich wird.
- eine intersektionale Perspektive auf den Gewaltschutz (insbesondere in den Familien- und Gewaltschutzverfahren). Gewaltschutz ist i.d.r. auf individuelle, körperliche Gewalt bezogen. Mit einer intersektionalen Perspektive hingegen wird der Zusammenhang von direkter, individueller und struktureller Gewalt in den Blick genommen. Daher braucht es intersektionale Gewaltschutzkonzepte,, um der kompexen, vielfältigen Lebenslage von Menschen gerecht zu werden und bedarfsgerechte und lebensweltorientierte Hilfe(n) anzubieten
- Arbeitsbelastung und Burnout der Fachkräfte vorzubeugen: u.A. durch nachhaltige, ausfinanzierte und unbefristete Stellen sowie durch bedarfsgerechte Personalschlüssel
- Gewaltprävention und Wissen um Gewalt- und Machtdynamiken als feste Bestandteile in der Aus- und Weiterbildung von Polizei, Justiz, pädagogischen Fachkräften und Jugendämtern zu verankern
Gemäß Satzung sollen die Ziele der LAG insbesondere verwirklicht werden durch …
- Zusammenschluss und fachlichen Austausch der sächsischen Frauen- und Kinderschutzeinrichtungen, den sächsischen Interventions- und Koordinierungsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking sowie den spezialisierten Fachberatungsstellen
- die gemeinsame Positionierung gegen häusliche Gewalt (bzw. Partner*innenschaftliche Gewalt, innerfamiliäre Gewalt und/oder Gewalt im sozialen Nahraum), so insbesondere physische, psychische, sexualisierte, soziale, ökonomische und strukturelle Gewalt gegen Erwachsene und Kinder aller Geschlechter sowie Stalking
- die Förderung und Verbesserung des Unterstützungs- und Beratungsangebotes für gemäß § 2 Absatz 3 Abschnitt b) Betroffene, die aufgrund einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung oder aufgrund ihrer Herkunft, sexuellen Ausrichtung oder sozialer Bedingungen benachteiligt sind
- die Förderung der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit verschiedenen Gewaltformen und -erleben
- die Sensibilisierung der Gesellschaft durch öffentliche Darstellung
- landesweite Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit
- Vernetzung und Kooperationen mit beteiligten Professionen, Behörden und Organisationen.